Herkömmlicher Hütestil

Der herkömmlicher Hütestil besteht hauptsächlich aus treiben der Herde. Der Hund befindet sich zwischen dem HF (Hundeführer) und Herde. Bei Richtungsänderungen und stoppen der Herde ist jedoch ein Outrun (Einhollauf) unumgänglich, ansonsten würde die Herde fortlaufen. Die Hindernisse werden durch herkömmliches Treiben bewältigt, wie oben beschrieben. Der Richter kann jedoch bestimmen, dass ein Hindernis durch den Einhollauf und Balance bewältigt werden muss. Auch das Ein- und Auspferchen kann durch den Einhollauf bezwingt werden. Wenn das Auspferchen mit dem Einhollauf gemacht wurde und die Herde beim HF ist, wird der Parcours durch Treiben fortgesetzt. Wenn die Herde ruhig und korrekt vor dem HF und Hund wandert, darf der HF dem Hund keine unnötigen Kommandos geben. Beide müssen gemütlich nachfolgen. Die Auflagen für ein Wettbewerb und dessen Regeln sind schriftlich festgehalten und sind einzuhalten.

Der Parcours besteht aus drei Hauptaufgaben:

  1. Auspferchen
  2. Bewältigen der Hindernisse
  3. Einpferchen

In der Regel wird bei Herkömmlichen Hütewettbewerben mit ca. 20 bis 40 Schafen gearbeitet. Nach de Auspferchen muss der Parcours so bewältigt werden, wie es der Richter vor dem Wettbewerb festgelegt hat. Der Parcours ist beendet, wenn die Schafe Eingepfercht sind. Die Reihenfolge von den Hindernissen und ob es via Einhollauf oder Treiben bewältigt werden muss, wird vor dem Wettbewerb mitgeteilt. Der Richter läuft mit den Teilnehmern die festgelegte Strecke ab.
Die Schlusspunktzahl wird aus den Punkten zusammengesetzt, welche das Team bei den Hindernissen erreichen. Punkteabzüge gibt es, wenn die Hindernisse fehlerhaft oder falsch passieren. Dies kann sein, wenn nicht alle Schafe ein Hindernis passieren, die Herde in einem zu engem oder zu weitem Bogen auf den Widerstand getrieben wird oder wenn es im falschen Stil, als vorgeschrieben war, bewältigt worden ist. Die Tiere und der Hund dürfen nicht derb angefasst oder eventuell sogar misshandelt werden. In dem Fall wird der HF sofort disqualifiziert. Während des Wettbewerbs darf der Hund nicht berührt, weder gestreichelt noch gezüchtigt, werden. Der Hund darf ohne nennbaren Grund nicht ausfällig zu der Herde sein.
Die Zeit, die für die Hindernisse gebraucht werden ist festgelegt. In dieser Zeitspanne darf das Team bei einer fehlerhaften Überquerung noch ein Versuch starten. Jedoch wenn die Zeit abgelaufen ist und das Team nicht fertig ist, wird das Hindernis mit null Punkten bewährtet und das Team muss zur nächsten Hürde übergehen.
Bei einem Wettbewerb kann man in verschiedenen Klassen starten. Es hängt davon ab, wie weit fortgeschritten das Team ist.
Unten sind zwei Zeichnungen mit Beschrieb zu sehen, wie ein Parcours aussehen kann:

Parcours 1

  1. Auspferchen. Der Hund muss die Schafe aus dem Pferch treiben. In der Anfängerklasse sind zwischen ein- und auspferchen drei Hindernisse, in der Fortgeschrittenen-Klasse Vier und in der Profiklasse Fünf zu bewältigen.
  2. Die Herde muss weiter getrieben werden bis zum nächsten Hindernis.
  3. Die Herde muss durch die Verengung.
  4. Zwischen den zwei Hindernissen muss die Herde in einer geraden Linie getrieben oder durch einen Outrun eingeholt werden.
  5. Die L-förmige Verengung ist nicht einfach, denn die Schafe sehen das Ende nicht und weigern durchzugehen. Aber die ganze Herde muss trotzdem durchgetrieben werden.
  6. Die Herde muss bis zur Strasse in einer geraden Linie getrieben werden.
  7. Vor der Strasse muss die Herde gestoppt werden. Der Hirte muss sich vergewissern, ob die Strasse frei ist und erst danach darf die Herde die Strasse passieren.
  8. Das Weizenfeld muss ausgewichen werden, auch wenn die Schafe noch so gerne hineingehen würden.
  9. Hier müssen die zwei Pferchelemente so umlaufen werden, dass es eine vollständige 8 ergibt. Erst dann kann man weiter gehen.
  10. Zurücktreiben bis zum Pferch
  11. Die Herde muss vor dem Pferch angehalten werden. Das Tor muss geöffnet werden und die Herde wird durch den Hund in den Pferch getrieben. Der Parcours gilt als beendet, wenn das Pferchtor geschlossen ist.

Parcours 2

  1. Auspferchen. Der Hund muss die Schafe aus dem Pferch treiben. In der Anfängerklasse sind zwischen ein- und auspferchen drei Hindernisse, in der Fortgeschrittenen-Klasse Vier und in der Profiklasse Fünf zu bewältigen.
  2. Die Herde muss weiter getrieben werden bis zum nächsten Hindernis.
  3. Die Herde muss durch die Verengung.
  4. Zwischen den zwei Hindernissen muss die Herde in einer geraden Linie getrieben oder durch einen Outrun eingeholt werden.
  5. Die Schafe müssen um den Round-Pen getrieben werden. Die Schafe zieht es instinktiv zum Round-Pen und der Hund muss sich hier durchsetzen, damit die Herde nicht „kleben“ bleibt.
  6. Die Herde muss bis zur Brücke in einer geraden Linie getrieben werden
  7. Mit einer Herde über einer schmalen Brücke zu gehen ist die schwierigste Aufgabe. Die Tiere scheuen und der Hund muss sich durchsetzen, damit die Schafe über die Brücke gehen.
  8. In einer geraden Linie muss die Herde sich dem nächsten Hindernis, Pfeiler, nähern.
  9. Der Pfeiler muss in der Richtung umgangen werden, wie es der Richter bestimmt hat.
  10. Die Herde muss die Verengung passieren.
  11. Die Herde wird zum Pferch zurücktrieben. Vor dem Pferch wird die Herde gestoppt und das Pferchtor muss geöffnet werden.
  12. Einpferchen. Wenn die Schafe im Pferch sind und das Tor geschlossen ist, ist der Parcours beendet.

Die Punke werden nach der Qualität der bezwungenen Hindernisse vergeben. Diese zusammengezählt ergibt das Wettbewerbsresultat.

Quelle:Menyhàrt Krisztia, übersetzt von A. Macher H.