Dog Dancing

Jeder Hund braucht Beschäftigung, denn unsere Vierbeiner sind voller Tatendrang und Elan. eine tolle Sportart dazu ist Dog Dancing. Es macht nicht nur dem Hund spass, sondern auch den Zweibeinern, sowie jung und alt. Es fördert die Teambildung und die Beziehung zwischen Halterund Hund.

Übungsmethoden

Die Grundlage für ein erfolgreiches Training ist, nicht unter Stress zu üben, da die Übungen durch positive Erlebnisse gefestigt werden. Wenn man mal einen schlechten Tag hat oder sich nicht wohl fühlt, sollte man lieber nicht üben. Dabei könnte man das Gegenteil erreichen und der Hund könnte das Interesse verlieren.
Der Grundstein für Dogdancing ist eine gute Fussarbeit. Um die Übungen zu unterstützen ist das Clickertraining hierzu sehr geeignet. Ich selber arbeite auch mit dem Clicker. Als Belohnung können Goodies oder das Lieblingsspielzeug des Hundes eingesetzt werden.
Am Anfang ist man dem Hund mit der Hand behilflich und führt ihn. Das Ziel ist aber, dass der Hund auf Kommandos hört, da es nicht besonders gut aussieht, wenn man bei einer Vorführung mit den Händen herumfuchtelt.
Eine andere Methode zu üben ist, den Hund selber arbeiten zu lassen. Zum Beispiel mit einem Hütchen. Das Hütchen wird in die Mitte des Zimmers gestellt und man wartet ab was der Hund damit macht. Nach einer Weile geht der Hund zum Hütchen und in diesem Moment wird schon belohnt (z. B. Click & Goodies). Manche Hunde begreifen es ziemlich schnell was man von ihnen möchte einige brauchen etwas länger. Wenn der Hund das beherrscht, kann man weitergehen. Nun möchten wir, dass der Hund nicht nur zum Hütchen geht sondern es auch berührt (mit Nase oder Pfote). Der Hund wird am Anfang fast verzweifeln, aber schnell wird er herausfinden, dass wir mehr von ihm möchten. Sobald der Hund das Hütchen berührt wird wieder belohnt (z. B. Click & Goodies). So kann man zum Beispiel langsam das Herumlaufen um ein Objekt aufbauen. Wenn man mit dieser Übungsmethode das gewünschte Ziel erreicht hat, beginnt man diese mit Kommandos zu verbinden. Zum Beispiel: der Hund läuft um ein Hindernis. Da gibt man für diese Übung das Kommando „Rundum“.
Die Kommandos sollten möglichst einfach sein, damit sie sich der Hund und natürlich auch das Frauchen/Herrchen merken können. Die Kommandos sind frei wählbar, Man kann aber natürlich auch die Namen der einzelnen Figuren wählen.

Damit sich der Hund an die Musik gewöhnt und wir auch lernen, uns zum Takt der Musik zu bewegen, ist es empfehlenswert immer mit Musik zu trainieren. Für den Aufbau ist es egal ob man Radio hört oder die Lieblings-CD laufen lässt.

Grundübung/Voraussetzung

Damit man die Übungen auch gezielt und erleichtert aufbauen kann, ist als erstes ein Blickkontakt (Look, Schau, Lueg) und das Folgen der Hand (Touch, Hand, Nase) dem Hund beizubringen. Die Kommandos sind frei wählbar. Es muss nur kurz, einfach und verständlich sein. Das zweit wichtigste ist, dem Hund das korrekte Fuss und Hand (rechts, links) laufen beizubringen


Look

Das „Look“ baut man am besten so auf:
Wenn der Hund uns anschaut, klicken wir mit dem Clicker (wenn man mit dem Clicker arbeitet) zur Bestätigung und sagen gleichzeitig das Kommando, z.B. „Look“. Danach belohnen wir den Hund mit Goodies oder spielen. Am Anfang ist es am besten, wenn wir jede Situation ausnützen, wo der Hund mit uns Blickkontakt aufnimmt. Also, beim Füttern, Spazieren, Spielen etc.
Später nimmt man den Hund ins „Sitz“ und gibt ihm das Kommando „Look“. Wenn er uns anschaut bestätigen wir es sofort mit dem Klick und geben eventuell noch eine kleine Belohnung obendrauf.
Es gibt Hunde, die den Blickkontakt von sich aus suchen. Aber es gibt schwere Fälle, wie zum Beispiel meine Luna. Sie schaut mir sehr ungern in die Augen. Auch wenn ich sie mit dem Kommando „Look“ auffordere, schaut sie mich nur indirekt an. Ich habe mich damit abgefunden. Hauptsache ihre Aufmerksamkeit ist auf mich gerichtet. Ich glaube, an dieser Übung hatten wir am längsten zu „nagen“. Kompliziertere Fuss-Stellungen haben wir beide einfacher bewältigen können.

 

 

Pfötchen

Mit dem Pfötchengeben baut man später den „Spanischen Schritt“ auf. Diese Übung ist eine ideale Schlecht-Wetter-Übung, da man es sehr gut in der Wohnung machen kann.
Als erstes wählt man die Kommandos aus. Zum Beispiel für das linke Pfötchen „Pfötchen“ und für das rechte Pfötchen „Fünf“. Man muss darauf achten, dass man die beiden Kommandos nicht durcheinander bringt, denn sonst hat der Hund (und auch wir), ein ziemliches Durcheinander.
Danach nimmt man den Hund frontal ins „Sitz“, wir nehmen in die linke Hand eine Goodie und machen eine Faust vor dem Hund. Beim ersten Versuch sollten wir unserer Hand nicht so hoch ansetzen. Ich würde sagen unterhalb des Kopfes vom Hund. Am Besten sagt man gar nichts. Der Hund wird die Hand beschnuppern und versuchen, mit der Nase an die Wurst zu kommen. All diesen Versuchen schenken wir keine Beachtung. Erst wenn der Hund die linke Pfote hebt, klicken wir und öffnen die Faust, um das Leckerchen zu geben. Das entsprechende Kommando würde ich erst nach dem 3. bis 5. Mal anwenden, indem man es vorher sagt. Wenn diese Übung schon ein wenig Sattelfest ist, kann man mit der rechten Pfote anfangen.


Touch

Das Kommando „Touch“(Hand, Berühr, Nase usw) braucht man, um die Übungen aufzubauen. Wir bringen den Hund dazu, unserer Hand zu folgen und dabei können wir einfach Drehübungen wie „Twist“ und „Wals“ aufbauen. Aber auch dass“ Fuss“- laufen wird erleichtert.

Touch wird folgendermassen aufgebaut:

  1. Wir nehmen den Hund vor uns und strecken die rechte Hand aus. Der Clicker und die Goodies sind in der linken Hand hinter dem Rücken versteckt.
  2. Wir warten, bis der Hund unsere Hand mit der Nase berührt hat. In diesem Moment klicken wir und führen das Goodie mit der linken Hand in die rechte Hand. Wenn das schon ziemlich gut klappt, machen wir es auf der linken Seite genau gleich. Es ist wichtig, dass die Goodies nicht in der Hand sind, wo uns der Hund berühren soll. Denn sonst macht er es nur dann, wenn in unserer Hand Futter ist. Und unser Ziel ist ja, dass wir ohne Futter tanzen können.
  3. Wenn dass immer wie besser klappt, setzen wir das gewünschte Kommando ein. Wir strecken z. B. die rechte Hand aus und sagen „Touch“. Der Hund berührt die Hand, Click und Belohnung (von der linken Hand in die Rechte zugeführt). Das Gleiche wird auf die linke Seite wiederholt.
  4. Als nächstes werden wir abwechslungsweise dem Hund die Hand vorhalten und nach dem Klicken nur noch sporadisch belohnen.

Diese Übung kann sehr leicht auch auf dem Spaziergang geübt werden und auch beim „Fuss“ laufen eingesetzt werden.

 

Männli (Häschen)

Das „Männli“ baut man aus der Position Sitz auf.

  1. Wir nehmen ein ganz besonderes leckeres Goodie in die Hand und machen eine Faust.
  2. Wir halten die Faust unterhalb des Kinns vom Hund und ziehen sie langsam über seinen Kopf so, dass der Hund ganz langsam in die Hocke geht und sich aufrichtet.
  3. Am Anfang reicht es schon, wenn der Hund sich nur ganz wenig aufrichtet und man es immer weiter ausbaut

Slalom

Das ist einer der leichtesten Übungen und macht dazu noch sehr Spass!

  1. Der Hund geht immer durch das Bein hindurch, welches geöffnet ist.
  2. Mit Goodies oder Spielzeug versucht man den Hund durch die Beine zu lotsen.
  3. Wenn der Hund durch ist klicken wir und belohnen Ihn
  4. Danach geht man einen Schritt vorwärts und der Hund muss erneut durch die Beine gehen. Mit Goodies oder Spielzeug geben wir ein bisschen Hilfe.
  5. Wenn es schon besser klappt, dann kann man 2-3 Schritte auf einmal machen und weiter aufbauen.
 

Rolle (Chruggeli)

Die „Rolle““ baut man aus der Position Platz auf.

  1. Wir nehmen ein ganz besonderes leckeres Goodie in die Hand und machen eine Faust.
  2. Wir halten die Faust vor die Nase des Hundes und bewegen sie langsam über seinen Kopf weg.
  3. Die meisten Hunde drehen sich selten auf Anhieb und sie müssen zuerst entdecken, dass es ihnen Spass macht.
  4. Als erstes reicht schon, wenn der Hund sich auf die Seite legt. Das Belohnen darf nicht vergessen werden!
  5. Nach einigen Übungstagen dreht sich der Hund ohne Mühe über seinen Rücken. Wenn das schon gut klappt, dann kann man 2-3 Rollen anhängen und auch auf die andere Seite anfangen zu üben

Drehung "Wals"

„Wals“ ist die Drehung des Hundes gegen den Uhrzeigersinn.

  1. Der Hund ist neben oder vor uns
  2. Jetzt hat man zwei Möglichkeiten: Die Erste ist, dass man mit Hilfe von Goodies oder Spielzeug versucht den Hund um die eigene Achse zu drehen. Oder man benutzt „Touch“ und der Hund folgt der Hand.
  3. Am Anfang gibt man grosszügig Hilfe mit den Armen und leitet den Hund.

Auch hier darf das Loben nicht vergessen werden.

 

 

Drehung "Twist"

„Twist“ ist die Drehung des Hundes im Uhrzeigersinn.

  1. Der Hund ist neben oder vor uns
  2. Jetzt hat man zwei Möglichkeiten: Die Erste ist, dass man mit Hilfe von Leckerli oder Spielzeug versucht den Hund um die eigene Achse zu drehen. Oder man benutzt „Touch“ und der Hund folgt der Hand.
  3. Am Anfang gibt man grosszügig Hilfe mit den Armen und leitet den Hund.
Auch hier darf das Loben nicht vergessen werden.

Sprung

Der Sprung über die Beine übt man am besten zu zweit. Wenn das nicht möglich ist setzt man sich zuerst vor eine wand und steckt zuerst die Beine aus. Der Hund wir mit einem Goodie vor die Beine gelotst und dann wirft man das Leckerli über die Beine, dass der Hund auch darüber springen muss.
Wenn das schon gut klappt, kann man die Beine etwas anheben und das gleiche Verfahren wird angewendet. Wenn der Hund schon höher springen kann, kann man auch eine Bank oder zwei Stühle mit einem Besen oben darauf nehmen und dort weiterüben. Danach kann man üben, indem der Hund über unser gestrecktes Bein oder Arme springt.
Auch hier kann man ein beliebiges Kommando anwenden.


 

Retour / Zurück

Das Zurücklaufen braucht man als einzelnes Element oder als Aufbau für verschiedene Figuren. Manche Hunde schenken einem dieses Element, hingegen andere tun es sich schwer damit. Es gibt zwei Varianten:

  1. Links und rechts einen Durchgang mit einem Bank oder Stühlen aufstellen. Danach den Hund ins „Front“ nehmen und mit leichtem Druck auf den Hund zugehen, so dass er zurücklaufen muss. Zuerst nach einem Schritt schon belohnen. Danach kann man es immer weiter steigern. Dazu immer das gewählte Kommando sagen, damit es der Hund verknüpfen kann.
  2. Wir stehen mit gespreizten Beinen vor dem Hund und legen ein Goodie zwischen die Beine, ca. 10cm weiter nach hinten. Lassen den Hund die Belohnung holen und wenn er zurückkommt machen wir ein Schritt nach vorne, so, dass er automatisch auch einen Schritt nach hinten machen muss. Genau in dem Punkt wird geklickt und belohnt. Diese Variante eignet sich besonders für sensible Hunde, die mühe damit haben, wenn man auf sie zugeht und Druck erzeugt.

Tango

Tango ist im Grunde genommen das „rückwärts Slalom“. Der Hund geht Rückwärts zwischen die Beine. Auch diese ist einfach mit dem Handtarget aufzubauen.

  1. Den Hund ins Fuss nehmen und einen Schritt nach vorne machen.
  2. Den Hund mit der hand nach vorne ziehen und dann rückwärts zwischen die Beine gehen lassen.



Rock'n Roll

Beim Rock’n Roll macht der Hund vor dem Hundeführer eine Drehung (Twist oder Wals) und geht dann rückwärts zwischen die Beine.
Es hört sich schwierig an, ist aber mit dem Handtarget sehr leicht dem Hund beizubringen. Als Hilfe darf aber nie Twist oder Wals eingesetzt werden, denn sonnst verknüpft das der Hund mit dieser Figur und dann kann er keine einfache Drehung mehr machen.

  1. Den Hund ins Fuss nehmen und einen Schritt laufen.
  1. Danach mit dem Handtarget oder Goodie in der Hand den Hund nach vorne ziehen und eine Drehung machen lassen.
  2. Nach der Drehung den Hund rückwärts durch die Beine führen.

Damit ich auch ein Kommando einsetzten kann, habe ich dem Hund beigebracht bei Rock’n in die Drehung zu gehen und bei Roll dann rückwärts durch die Beine.


Verbeugen / Beug / Diener

Das Verbeugen ist ganz einfach dem Hund beizubringen. Die eine Hand legt man dem Hund unter den Bauch, mit der anderen macht man eine Faust und legt ein Goodie rein. Dann zieht man den Hund runter, so wie er sich ins „Platz“ legen würde. Der Hinterteil bleibt aber oben. In dem Moment kommt der Lob, Klick und die Belohnung. Dazu immer wieder das gewählte Kommando sagen. Es ist ganz wichtig so schnell wie möglich zu loben, nicht dass der Hund ganz ins „Platz“ geht.


Ochos / 8

Ochos ist, wenn der Hund eine 8 zwischen die Beine läuft. Wenn der Hund das Slalom beherrscht, kommt diese Übung fast wie von alleine. Statt weiter zu gehen, bleibt der Hundeführer mit gespreizten Beinen stehen und der Hund läuft 2x im Slalom hindurch. Das ergibt dann eine 8.