Der Pumi - FCI Standard

Herkunft : Ungarn
FCI-Gruppe: 1

Gesamteindruck

Der Pumi ist ein treibender Hirtenhund von Terriercharakter mit mittelgrossem Körper, mittellanger, sich nicht verfilzender Behaarung. Eine charakteristische Haarfarbe hat er nicht, jede Farbe ist zugelassen, jedoch nut in ein und nicht mehrfacher Variante. Seine Haut ist dunkel pigmentiert. Sein Kopf zeigt den Terriercharakter am besten; die Schnauze ist gestreckt, der Stop nicht oder kaum wahrnehmbar;

er hat gut sichtbare Augen, stehende und am Ende kippende Ohren. Er trägt den Hals höher als der Puli. Der Winkel beträgt 50 bis 55° zur Rückenlinie. Der Pumi hat lange Beine, dennoch ist sein Rumpf quadratisch. Wir stehen einem klugen, lebhaften Tier mit draufgängerischer Natur gegenüber, das ziemlich laut ist und eine gute Witterung hat.

Beschreibung der Körperteile

Der Kopf ist gestreckt und verhältnismässig schmal. Für seine Gestalt ist das Längenmass charakteristisch. Das Kopfdach ist mittelmässig breit und gewölbt. Die Stirn lang und etwas gewölbt, von der Seite her flach. Die Augenbögen sind mittelmässig entwickelt. Die Augen haben eine ovale Form und sind etwas schräg geschnitten. In der Regel kann beim neuen Typ kein Stop wahrgenommen werden, da die Stirn fast gerader Linie in den Nasenrücken übergeht. Dieser ist gerade. Die Nase ist gestreckt und läuft spitz aus. Der Nasenspiegel verjüngt sich und ust rechteckförmig abgekantet. Die Wangen verjüngen sich ebenfalls, die Backen liegen tief und sind gut bemuskelt. Die Augenlider schliessen fest. Ebenso fest schmiegen sich auch die Lefzen an das Gebiss an.
Das Gebiss ist sehr gesund und insgesamt gut entwickelt. Das regelmässige Gebiss schliesst sich scherenartig. Überbeissen, (Karpfengebiss) oder Unterbeissen (Hechtgebiss) sowie das Fehlen der Prämolaren sind sehr selten.

Die Augen, der Nasenrücken und die Lefzen sind gut sichtbar. Der Kopf ist ohne lange Behaarung.
Die Ohren sind hoch angesetzt, von umkehrter V-Form, stehend und von mittlerem Mass. Das Ende der Stehohren ist klappenartig abgebogen. Der abgekippte Teil macht etwa 1/3 des ganzen Ohres aus, jedoch biegt sich eventuell nur eine spitze nach vorn. Schön und wünschenswert ist, wenn sich das Ohrenende nach vorn und etwas seitwärts biegt. Unerwünscht ist, wenn sich das Ohrenende nach der Seite oder nach hinten zieht. Zuchtausschliessend ist das gerade Stehohr (es spricht für eine Spitz- und Mudi-Einkreuzung). Ohrenform und –haltung sind für den Terriercharakter wichtig.

Der Hals ist etwas höher als mittelmässig angesetzt, mittellang, etwas geschweift und gut bemuskelt. Der Ansatz des Kopfes ist sehr beweglich. Bei den kurzhalsigen Tieren ist deren Beweglichkeit eingeschränkt. Ein Pumi mit all zu langem Hals hat gewöhnlich eine harte Konstruktion.
Die obere Linie des Rumpfes tritt in der Widristgegend hervor und fällt von hier nach hinten leicht ab. Die abfallende Kuppe wird von der aufrechtstehenden Rute gemildert.
Der ziemlich hohe Widerrist hebt sich wegen des steilen Schulterblattes ab. Der Rücken ist mittellang. Die Lende mittellang oder kurz, stets aber fest gebaut. Die Kruppe ist abfallend. Kruppe und Brust sind mittelmässig breit.
Die Rippen sind wenig gewölbt, eher flach, aber tief. Der Bauch ist hochgezogen und wird nur bei oft eingesetzten Zuchthündinnen zylindrisch.
Die charakteristischen Merkmale des Rumpfes deuten auf eine sich unermüdlich und rasch bewegende Rasse.
Die Rute ist hoch angesetzt und kringelt sich auf der Kruppe. Auch die sichelförmig stehende Rute ist zulässig.
Der freie Vorderlauf tritt aus der ebene der Brust hervor und stützt den Rumpf senkrecht. Die beiden Gliedmassen sind parallel und von nicht allzubreitem Stand. Die Pfoten schliessen fest. Das Sohlenpolster ist elastisch, die Krallen sind sehr hart. Wolfskrallen sind zu entfernen, weil sie das Tier in seiner Bewegung hemmen.

Der Hinterlauf ist etwas nach hinten gestellt. Oberschenkelbein und Unterschenkelbein sind sehr lang, der Mittelfuss kurz.
Die Haut ist schiefergrau und enthält viel Pigment. Die freien Hautflächen sind ebenfalls schiefergrau, aber auch schwarz. Die Iris der Auges ist dunkelbraun bis schwarz. Auch zwischen den Haaren ist die Haut tief pigmentiert.
Pigmentfehler, so eine fleckige freie Hautfläche, kommen nur in den seltensten Fällen vor. Hingegen ist die Iris häufig nicht dunkelbraun. Es können hellbraune Augen vorkommen, was ein kleiner Schönheitsfehler ist. Es gibt aber auch Pumi’s mit gelben Augen, ja sogar mit bläulicher Iris. Diese Hunde werden heute schon von der Zucht ausgeschlossen. Augen mit bläulicher Abtönung kommen besonders

dann vor, wenn die Behaarung heller ist als üblich.
Die Behaarung ist sehr spezifisch. Untersuchungen ergaben, dass sie auch beim Pumi aus Flaum- und Oberhaaren gebildet wird. Die Flaumhaare sind feiner, die Oberhaare gröber. Der Anteil beider Haararten beträgt etwa je 50%. Im Vergleich zum Puli ist die Behaarung gröber, zeigt aber eine breitere Skala.
Der gesamte Körper des Pumi’s ist in der Regel von kleinere oder grössere Büschel bildenden lockigen oder schneckenförmig gewundenen Harren bedeckt. Gleichgültig, welcher Art die Behaarung des Pumi’s ist, sie darf sich die verfilzen, weder auf der Kruppe noch auf dem Oberschenkel oder an anderen Körperteilen.
Am kürzesten ist die Behaarung auf den Pfoten und auf der Schnauze. Die Augen, der Nasenspiegel und der Nasenrücken sind stets gut sichtbar. Die dichte, grannige Behaarung der Ohren steht ab und ist straff. Die Behaarung des Halses, des Rumpfes, der Gliedmassen und der Rute kann kürzer (3 bis 4 cm) sein, doch gibt es auch Individuen, bei denen die Länge der Haare mehr als 5 bis 6 cm beträgt.
Am wenigsten ist die schneckenförmige Haarform beliebt. Diese ist beim Pumi nicht so erwünscht wie die formlose oder lockige.
Nach dem Wurf haaren einige Pumi-Hündinnen, manche bis zur völligen Nacktheit.
Die Haarfarbe ist sehr mannigfaltig. Es sind fast alle Farben zugelassen, aber es ist wichtig, dass sie homogen sind. Mehrfarbige oder fleckige Exemplare werden von der Zucht ausgeschlossen.
Die häufigsten Farbvarianten sind: silbergrau, hellgrau, schiefergrau, honiggrau, rötlichbraun, mattschwarz, weiss es kommt auch fahl vor. Die meisten Pumi’s zeigen irgendeine Antönung. Das reine Weiss (perlweiss) ist am seltensten, auch das reine Schwarz ist nicht häufig.
Die Welpen kommen meistens schwarz zur Welt. Zuerst beginnt sich die Gegend der Augen und der Lefzen zu verändern und grauer zu werden. In diesem Alter machen die Pumi-Welpen auf den Betrachter einen komischen Eindruck.
Ihre Bewegung ist bei kurzer, rascher Schrittfolge sehr lebhaft, im Galopp hüpfend. Der Pumi ist unermüdlich, ständig aktiv, sucht und findet stets Beschäftigung.

Der Pumi ist kein schlecht behaarter Puli, sondern eine von diesem in zahlreichen Eigenschaften und Formen abweichende andere Rasse. Der Puli ist ein langhaariger Hirtenhund, der Pumi dagegen ist ein Hirtenterrier mit mittellanger Behaarung.
Der Pumi erscheint wegen seines hageren Knochenbaus und der festen Muskulatur grazil, obgleich beim Betasten rasch zu spüren ist, wie gut beides entwickelt ist.
Seine Grösse wurde von seiner Arbeit, von deren Art und weise beeinflusst. Bei der erforderlichen lebhaften Bewegung wäre ein grösseres Tier im ganzen anspruchsvoller, en kleineres hingegen wäre den Anforderungen nicht gewachsen.
Ein übergewichtiger, dicker Pumi kommt fast nur im Alter vor. Ansonsten ist die Rasse hager, manchmal scheint der Pumi sogar ein Tier von schwacher Konstruktion zu sein. Seine Arbeitskondition ist bei hagerem Zustand mit aufgezogenem Bauch am besten.


Rüden:

Grösse: 41 bis 47 cm, Idealgrösse ist zwischen 41 bis 47 cm

Gewicht: 10 bis 15 kg, Idealgewicht ist zwischen 12 und 13 kg

Hündinnen:

Grösse: 38 bis 44 cm, Idealgrösse ist zwischen 40 bis 42 cm.

Gewicht: 8 bis 13 kg, Idealgewicht ist zwischen 10 und 11 kg